Warum ausreichend Schlaf und Erholungsphasen so wichtig bei chronischen und Autoimmunerkrankungen sind!

Der Körper benötigt ausreichend Schlaf, um zu regenerieren. Besonders bei einer Autoimmunerkrankung ist  ausreichend Schlaf und Erholung essentiell. Irene Rosinski Ernährungsberaterin und Gesundheitscoach für Autoimmunerkrankungen

Der Körper benötigt ausreichend Schlaf! Einfach, damit er regenerieren und Erlerntes verarbeiten kann. Eigentlich ist damit schon alles gesagt und der Artikel könnte an dieser Stelle enden. Aber ich will dir natürlich noch den Hintergrund erläutern. Das ist tatsächlich sehr spannend!

Inhalt

Was passiert im Schlaf

Wie wichtig ist Schlaf?

Ruhepausen und Erholungsphasen

Was passiert im Schlaf

Meistens schlafen wir nicht ausreichend und auch nicht gut. Oft genug gehen wir später ins Bett, als wir wollten, obwohl wir eigentlich schon lange müde waren.

Wir Menschen sind die einzige Spezies, die nicht schlafen geht, wenn sie müde ist und aufsteht, obwohl sie nicht ausreichend geschlafen hat! ​​​

Das Hormon Melantonin sorgt dafür, dass wir abends müde werden. Mit Einbruch der Dunkelheit fängt die Zirbeldrüse im Gehirn an, Melantonin auszuschütten. Der Körper fährt dann den Blutdruck und die Körpertemperatur etwas runter, um sich auf den Schlaf vorzubereiten. Dennoch entschieden wir uns oft genug dagegen, ins Bett zu gehen, wenn wir müde sind.
Anschließend kommt das Wachstumshormon HGH ins Spiel. Bei Kindern sorgt es z.B. für das Wachstum der Zellen. Darüber hinaus ist es verantwortlich für:

  • die Aktivierung des Immunsystems

  • den Aufbau von Gewebe, Muskeln und das Knochenwachstum

  • den Ersatz abgestorbener Zellen und eine schnellere Wundheilung

  • die Aktivierung des Fettstoffwechsels, um Energie für die Stoffwechselvorgänge bereit zu stellen

Der Körper vollführt in der Nacht unglaublich viele Aufgaben, die uns gar nicht bewusst sind: er repariert die Zellen und Nerven, er schüttet Hormone aus, die bestimmte Körperfunktionen regulieren, die Leber ist mit Entgiftung beschäftigt, Zellen und Muskeln werden aufgebaut. Erfahrungen sowie Erlerntes, motorische Fähigkeiten oder Emotionen, alles wir tagsüber erlebt haben, wird nachts vom Gehirn sortiert und abgespeichert.

Wenn man aber nachts nicht genügend schläft bzw. die Tiefschlafphase zu kurz ist, hat das Gehirn nicht genügend Zeit, um alles zu verarbeiten. Entsprechend geringer ist dann die kognitive Leistungsfähigkeit. Sprich, du kannst dir Dinge schlechter merken, dich weniger konzentrieren und wirst vergesslich.

Ebenso wichtig ist, dass wer ausreichend schläft, auch ausreichend isst. Nachts schüttet der Körper das Hormons Leptin aus. Es hemmt das Hungergefühl. Vielleicht kennst du das: Wenn du wenig oder kaum geschlafen hast, hast du am Folgetag viel mehr Hunger.

IN der Nacht verbraucht der Körper Fett und Zucker und zwar genauso viel wie am Tag. Wenn du aber zu wenig schläfst, reduziert sich die Fettverbrennung und in der Folge nimmst du zu. Das kann dann auch noch zu Bluthochdruck und Diabetes II führen.

Und nachts werden die meisten Stoffe zur Immunabwehr freigesetzt!

  • Dabei verbraucht der Körper übrigens genauso viel Engerie wie am Tag!

  • Aber all dem kann der Körper nur nachgehen, wenn er auch die Chance dazu bekommt. In Form von ausreichend Schlaf!

  • Wer nicht ausreichend schäft ist nicht gut erholt, isst mehr und nimmt zu und ist öfter krank.

Wie wichtig ist Schlaf?

Wir sollten unseren Körper nicht unterschätzen und Schlaf als notweniges Übel abtun. Denn selbst wenn wir spät schlafen gehen, ist unsere innere Uhr so ausgerichtet, dass sie ab ca. 3 Uhr das Hormon Cortisol ausschüttet, so dass wir in der Regel zwischen 6 und 9 Uhr morgens von alleine wach werden. Also, auch wenn man morgens länger schläft, hat der Schlaf nicht diesselbe Qualität und den gleichen erholsamen Effekt, da der Körper dann schon wieder alle “Tagesprozesse” hochfährt.

ABER: Wer müde ist, kann sich nicht gut konzentrieren. Der Körper ist damit beschäftigt die wesentlichen Funktionen aufrecht zu erhalten, aber er kann sich nicht um die Baustellen wie Entzündungen im Körper kümmern. Wenn du also eine chronische Entzündung hast oder an er Autoimmunerkrankung leidest, kannst du dein Immunsystem mit ausreichend Schlaf unterstützen.

Schlaf ist wichtig, damit du im Alltag leistungsfähiger bist und dein Organismus gut funktionieren kann. Daher ist Schlaf für ein gut funktionierendes Immunsystem sowie die Abwehrkräfte wichtig.

Bei Menschen mit einer Autoimmunerkankung oder chronischen Erkankung wirkt sich ein Schlafdefizit stärker negativ aus, als bei gesunden Menschen, weil die Entzündung zusätzliche Energie fordert.

Mein Tipp für Nachteulen: Abends den Wecker stellen, um ins Bett zu gehen. ;-)

Zum Runterkommen wird empfohlen, eine halbe Stunde vor dem Zubettgehen den Bildschirm ausmachen (Fernsehr, Computer, Handy). Ich z.B. schreibe abends noch in mein Journal und resümiere über den Tag.

Viele Hormone, die den Schlaf-Wach-Ryhmus regeln haben übrigens auch Einfluss auf Hunger- und Sättigungsgefühle! In der Nacht verspüren wir keinen Hunger, damit wir nicht durch ihn geweckt werden. Bei Schlafmangel schüttet der Körper allerdings zuviel von dem einen (Ghrelin, der Hungermacher) und zu wenig von dem anderen Hormon (Leptin, ein Appetitzügler) aus, so dass man tagsüber mehr Hunger hat. Dass hängt auch damit zusammen, dass der Körper mehr Energie benötigt, um die Prozesse aufrecht zu erhalten. Im Umkehrschluss könnte man ganz plakativ sagen, zu wenig Schlaf macht dick…

Die Empfehlung, gerade für Menschen mit Autoimmunkrankheiten und chronischen Erkankungen lautet mindestens 7 Stunden schlafen, besser sind 8!

Warum brauchen wir Ruhepausen und Erholungsphasen?

Ruhepausen und Erholungsphasen benötigen wir genauso wie ausreichend Schlaf. Inzwischen ist auch wissenschaftlich nachgewiesen, was schon unsere Großmütter wussten, dass diese Phasen notwendig sind, um die Energiereserven auffüllen.

Das Gehirn nutzt Ruhephasen, um neuronale Strukturen und Hirnzellen aufzubauen.

D.h. wir sollten zwischen Zeiten der Aktivität und der Passivität abwechseln, sonst geraten wir in Dauerstress und im Körper startet eine ganze Serie mit Stresshormonen, die dauerhaft das Risiko Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Demenz sowie Autoimmunerkrankungen zu bekommen, erhöhen.

Leider wird Überlastung und Dauerstress oft als normal betrachet - nicht nur im Berufsleben, sondern auch im Alltag. Es ist üblich, dass wir zwischen den Terminen hin-und-her hetzen und versuchen alles unter einen Hut zu quetschen. Dabei übersehen wir, dass wir selbst auf der Strecke bleiben.





Meine Tipps:

  • Regelmäßig Ruhepausen einplanen und auch nichts tun

  • Arbeiten nach der Pomodoro-Technik: 25 min fokussiert arbeiten, danach 5 min Pause

  • In der Pause entweder aufstehen und bewegen oder

  • 10 bis 15 Minuten Powernap machen (wenn du z.B. von zuhause aus arbeitetest)

  • Mittagspause nutzen und in Ruhe essen

  • Kurzer Spaziergang, um mal frische Luft zu schnappten (wenn du z.B. im Büro arbeitest)

Nur, wenn wir auch Erholungspausen einplanen, kommen wir entspannter durch den oft angespannten Alltag und können unserem Körper Zeit zum regenerieren und durchatmen geben.

Wenn du Fragen zu dem Thema hast oder gern persönlich mit mir sprechen möchtest, dann vereinbare hier einen kostenlosen Kennenlerntermin.

Hinweis: Da auch diese Thematik noch nicht hinreichend erforscht ist, kann dieser Artikel nur einen Ausschnitt darstellen und hat nicht den Anspruch der Vollständigkeit. Die hier angegebenen Hinweise stellen eine Ergänzung zur medizinischen Behandlung dar. Ggf. sollte ein/e ÄrztIn konsultiert werden.

Quellen:

Irene Rosinski

Als ausgebildete und zertifizierte Ernährungsberaterin und Gesundheitscoach lege ich meinen Fokus auf die Beratung bei Autoimmunerkrankungen sowie chronischen Entzündungen. Da ich selbst die Autoimmunkrankheit Hashimoto und div. Unverträglichkeiten habe, weiß ich, was es heißt, damit umgehen zu müssen.

Daher findest du in meinem Ernährungsmagazin zum einen Rezepte, die zuckerfrei, glutenfrei und milchfrei sind und zudem entzündungshemmend wirken, um deine Gesundheit zu unterstützen. Und zum anderen findest du viele Informationen und Wissenswertes rund um Autoimmunkrankheiten sowie chronische Erkrankungen und wie du mit Ernährung und entsprechender Bewegung, wieder zu mehr Wohlbefinden und Lebensqualität im Alltag kommst.

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