Ernährung bei Psoriasis (Schuppenflechte)

Psoriasis ist vielen geläufig unter dem Begriff Schuppenflechte, weil die entzündeten Stellen ähnlich wie eine Flechte über einem Stein über die Haut verteilt sind. Wie die Neurodermitis ist auch Psoriasis eine Autoimmunerkrankung, da das Immunsystem die Hautzellen angreift.

Inhalt

Symptome der Schuppenflechte

Auslöser und Ursachen

Entzündungsfördernde Stoffe und Prozesse in Körper

Behandlung

Ernährung bei Psoriasis

Symptome der Schuppenflechte

Medizinisch gesprochen, ist die Psoriasis durch ausgedehnte oder stark begrenzte, silbrige, schuppige Plaques auf der Haut gekennzeichnet.

Aber wie kommt es überhaupt dazu?

Das da Immunsystem die Hautzellen angreift, greift die Haut zur Gegenmaßnahme und produziert einfach mehr Hautzellen. Das ist ziemlich schlau von der Haut! Führt in der Folge aber dazu, dass sich die betroffenen Hautstellen entzünden.

Die gesunden Haut erneuert sich etwa alle vier Wochen. D.h. es werden neue Hautzellen gebildet und diese wandern an die Oberfläche. Die älteren, darüber liegenden Hautschichten sterben, verhornen und werden abgestoßen. Das ist ein permanenter Vorgang.

Bei der Schuppenflechte läuft dieser Prozess allerdings deutlich schneller ab. Die Zellen werden etwa 10-mal schneller gebildet und wandern innerhalb von 4 Tagen an die Hautoberfläche (anstatt 4 Wochen!). Weil die abgestorbenen Zellen nicht so schnell abgestoßen werden können, wird die Haut dicker und schuppt entsprechend stärker.

Besonders sind davon Hände und Füße, Kopfhaut, äußere Ellenbogen und Knie, die Stellen hinter den Ohren, Bauchnabel, Achseln, Leisten- und Pofalte sowie Rücken betroffen. Also, die Stellen, wo es oft auch Reibung gibt. Diese betroffenen Stellen nennt man auch Plaques, sie sind rötlich gefärbt und tragen die prägnanten weißlichen Schuppen. Wie bei der Neurodermitis gibt es hier bestimmte lokalen Entzündungsherde. Tatsächlich ist Schuppenflechte nach Neurodermitis die häufigste chronische Hauterkrankung.

Psoriasis tritt hauptsächlich im Erwachsenenalter auf, dennoch kann sie auch Kinder betreffen. Schon etwa ein Drittel der Psoriasis-Betroffenen trifft es bereits vor dem Erwachsenenalter. Oftmals tritt die Psoriasis während der Pubertät zum ersten Mal auf. Und da ist es natürlich besonders unangenehm.

Auch der Verlauf ist sehr unterschiedlich und individuell. Psoriasis kann einmalig oder gelegentlich auftreten, aber auch chronisch verlaufen. Und sie tritt im Frühling und Herbst stärker auf als im Sommer oder Winter.

Unterschiede in der Hautbildung bei normaler Haut und Schuppenflechte-Psoriasis

Auslöser und Ursachen

Wie bei allen Autoimmunerkrankungen liegen oft genetische Veranlagung vor. Wenn beide Elternteile selbst an der Hauterkrankung leiden, ist es wahrscheinlich, dass auch die Kinder daran erkranken. Hat nur ein Elternteil Schuppenflechte ist die Wahrscheinlichkeit der Vererbung geringer.

Vererbung ist nicht der alleinige Auslöser. Wie auch bei anderen Autoimmunerkrankungen kommen weitere Faktoren hinzu:

  • Infektionskrankheiten (z.B. durch Mandelentzündungen im Kinder- und Jugendalter, Mittelohrentzündungen, chronische Zahn- oder Nasennebenhöhlenentzüdungen, Magen-Darminfekte usw.)

  • Stoffwechselstörungen und und Hormonschwankungen (besonders bei Frauen)

  • umweltbedingte Einflüsse und Allergene

  • Stress (bedingt durch das familiäre, soziale oder berufliche Umfeld)

  • Medikamente (zum Beispiel Betablocker, ACE-Hemmer, Lithiumsalze, Interferone, Chloroquin und bestimmte Antirheumatika)

  • erhöhter Alkoholkonsum und Rauchen

  • Übergewicht

Entzündungsfördernde Stoffe und Prozesse in Körper

Es wurde festgestellt, dass sich in den psoriatischen Hautstellen vermehrt entzündungsfördernde Eiweiße befinden. Diese lösen den Immunprozess aus und befeuern sozusagen die Entzündung in der Haut. Eine Ursache hierfür ist z.B. der Arachidonsäurestoffwechsel: Arachidonsäure ist eine ungesättigte Fettsäure, die wir vor allem mit Fleisch aufnehmen. Sie ist für die Bildung der Hormone Prostaglandinen und Leukotrienen nötig, die u.a. bei Entzündungen ausgeschüttet werden und Fieber auslösen. Sie haben also eigentlich wichtige Aufgaben im Körper. Leider werden sie bei Psoriasis in zu hoher Konzentration produziert. D.h. wenn du regelmäßig Fleisch und Wurst isst und damit zuviel von Arachidonsäure aufnimmst, kann das entzündliche Krankheiten wie der Haut und der Gelenke fördern.

Tatsächlich kann die Erkrankung auch auf die Gelenke übergehen. Dann ist die Rede von Psoriasis Arthritis. Und es gibt ebenfalls ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck, Diabetes und Übergewicht. Es ist inzwischen wissenschaftlich belegt, dass diese Stoffwechsel- und Gefäßerkrankungen sich mit Ernährung gut in den Griff bekommen lassen.

Neben den körperlichen Beschwerden, gibt es aber auch die psychische Belastung, die mit einer Hauterkrankung wie Schuppenflechte einhergeht. Depressionen oder Angststörungen können in diesem Zusammenhang auftreten. Denn die Hauterkrankung ist nicht nur unangenehm, sie nervt auch und man mag sich gar nicht mit ihr zeigen. Was den sozialen Rahmen arg einschränkt.

Auch chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa kommen bei Menschen mit Schuppenflechte etwas häufiger vor. Das ist leider sehr typisch für Autoimmunerkrankungen. Sie treten oft nicht allein auf.

Behandlung

Die medizinische Behandlung bei einer leichten Ausprägung betrifft hauptsächlich die äußerliche Anwendung. Dennoch kann auch eine medikamentöse Behandlung erforderlich sein. Ggf. kann die Behandlung auch abwechseln. Je nach Schwere und Verlauf der Schuppenflechte.

Die äußerlich anwendbaren Medikamente werden als Cremes, Salben oder Lotionen aufgetragen. Außerdem gibt es noch Badezusätze bzw. Shampoos. Oft kommt auch eine Kortisonsalbe zum Einsatz, die dann mit Vitamin D-Präparaten kombiniert werden.

Du solltest deine Haut aber permanent gepflegen, auch wenn du gerade keine Schub hast.

Medikamente zur innerlichen Anwendung kommen bei eher schweren Verläufen zum Einsatz. So z.B. eine sogenannte immunsuppressive Therapie, zum Beispiel mit Methotrexat, Ciclosporin oder Fumarsäureester. Diese Wirkstoffe unterdrücken die entzündungsfördernden Reaktionen des Immunsystems. Sie sind zwar bewährt und können über längere Zeit eingenommen werden, dennoch bist du bei der Einnahme sehr Infektanfällig, weil dein Immunsystem nicht mehr so gut arbeiten kann. Die Einnahme sollte gut überlegt sein.

Eine Alternative dazu können sogenannte Biologika sein. Im Gegensatz zu den Immunsuppressiva werden sie nicht als Tabletten eingenommen, sondern als Spritze oder Infusion verabreicht. Sie wirken relativ gezielt, da sie die entzündungsfördernden T-Lymphozyten und den Zell-Botenstoff TNF-alpha blockieren. Biologika sind gentechnisch hergestellte Wirkstoffe.

Leider kann auch Psoriasis, wie auch andere Autoimmunerkrankungen, nicht geheilt werden. Aber mit der medikamentösen Behandlung kannst du sie gut in den Griff bekommen.

Und zusätzlich kannst du dich mit entzündungshemmender Ernährung unterstützen.

Ernährung bei Psoriasis

Aufgrund der Folgen, die Psoriasis mit sich ziehen kann, ist es besonders wichtig, sich auch mit seiner Ernährung zu beschäftigen. Zum Einen gibt es Lebensmittel, die Entzündungen im Körper fördern und zum Anderen solche, die Entzündungen lindern bzw. hemmen. Diese Lebensmittel nehmen aktiv Einfluss auf den Entzündungsprozess. Weil sie da wirken, wo der Prozess ausgelöst und gesteuert wird: im Darm. Was wir essen und trinken (oder eben nicht) hat entscheidenden Einfluss auf die Stoffwechselkreisläufe in unserem Körper.

Wie kann ich also mit Ernährung Einfluss auf die Krankheit nehmen?

Bei Schuppenflechte empfehle ich vor allem Gemüse und gesunde Fette. Das versorgt dich mit den richtigen Nährstoffen. Denn gerade die brauchst du, wenn du eine Autoimmunerkrankung, wie Psoriasis, hast.

Bei Gemüse und Salat ist das Schöne, dass du soviel essen kannst, wie du willst. Es wird dir immer gut tun! Okay, du wirst nicht übermäßig viel essen können, weil du schon vorher satt bist. Aber es ist ein guter Sattmacher und unterstützt deinen Körper bei Heilungsprozessen. Besonders Gemüse in Form von Fermenten, wie z.B. eingelegtes Gemüse, Sauerkraut oder dem asiatischen Kimchi.

Aber auch die Ballaststoffe, die im Obst, Gemüse und Hülsenfrüchten stecken, helfen den Darmbakterien bei der Verdauung und versorgen sie ebenfalls mit Nährstoffen. Auf diese Weise unterstützt du dein Immunsystem. Denn wenn es dem Darm-Mikrobiom gut geht, kann auch dein Immunsystem einen Gang zurückschalten.

Gesunde Fette sind einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren, aus z.B. Oliven- und Leinöl. Außerdem die wertvollen Omega-3-Säuren, die reichlich in Algen und Fisch vorhanden sind. Und es gehören auch gesättigte Fettsäuren aus Pflanzen dazu. All diese unterschiedlichen Typen von Fetten helfen dabei, chronische Entzündungen zu lindern! Daher sind sie besonders wichtig bei Autoimmunkrankheiten.

Gerade wenn du unter Schuppenflechte leidest, solltest du mehr Omega-3-Fettsäuren zu dir zu nehmen als Omega-6-Fettsäuren. Sprich: mehr Oliven- und Leinöl sowie Fisch oder Algen.

Wie oben bereits erwähnt, gibt es auch Lebensmittel, die Entzündungen fördern. Dazu gehören gerade Fleisch und Milchprodukte, da sie viel der entzündungsfördernden Arachidonsäure enthalten.

Wenn diese Lebensmittel regelmäßig auf deinem Speiseplan stehen, würde ich empfehlen sie zu reduzieren. Ebenso kannst du deinen Zucker und Alkoholkonsum unter die Lupe nehmen. Denn gerade diese beiden Stoffe beeinflussen die Psoriasis stark negativ. Weil Zucker in vielerlei Hinsicht den Körper regelrecht stresst und du wahlweise erschöpft bist oder überdreht und schlecht abschalten kannst. Das hat natürlich Auswirkung auf deine Schuppenflechte.

Kurz zusammengefasst:

  • Iss gesunde Fette wie Oliven-, Lein- und Kokosöl und Omega-3-Säuren aus Algen und Fisch.

  • Du kannst übrigens mit Kokos- oder Olivenöl auch die betroffenen Hautstellen pflegen. Achte darauf, dass du ein natives kaltgepresstes Öl kaufst.

  • Iss Gemüse und Salat (hinter den Links findest du leckere Rezepte).

  • Reduziere oder verzichte besser auf Wurst, Fleisch und Milch.

  • Reduziere oder verzichte besser auf zuckerhaltige Lebensmittel und Alkohol.

  • Reduziere auch Weizenmehlprodukte und greife stattdessen lieber zu Vollkornprodukten oder glutenfreien Varianten wie Buchweizen oder Hirse.

Du kannst auch versuchen, die letztgenannten Lebensmittel für eine Weile komplett wegzulassen, um zu schauen, wie es dir damit geht. (Meiner Erfahrung nach, meistens besser.) Ich kann dich gerne dabei begleiten und dir einen individuellen Ernährungsplan schreiben, der deine Lebensumstände und Bedürfnisse berücksichtigt. So kommst du entspannt in die dauerhafte Ernährungsumstellung.

Du kannst gern hier einen kostenlosen Gesprächstermin mit mir vereinbaren.

Für weitere Infos über entzündungshemmende Ernährung kannst du dir mein kostenloses Info-Booklet “7 Tipps für entzündungshemmende Ernährung” holen. Darin erhälst du Empfehlungen, welche entzündungshemmenden Lebensmittel du essen kannst und welche du meiden solltest. Natürlich sollte sich jede/r medizinisch begleiten lassen, aber z.B. mit einer bestimmten Ernährung, lässt sich eine Autoimmunkrankheit und damit verbundene Symptome gut in den Griff bekommen.

Hinweis: Da auch diese Thematik noch nicht hinreichend erforscht ist, kann dieser Artikel nur einen Ausschnitt darstellen und hat nicht den Anspruch der Vollständigkeit. Die hier angegebenen Hinweise stellen eine Ergänzung zur medizinischen Behandlung dar. Ggf. sollte ein/e ÄrztIn konsultiert werden.

Quellen:

Irene Rosinski

Als ausgebildete und zertifizierte Ernährungsberaterin und Gesundheitscoach lege ich meinen Fokus auf die Beratung bei Autoimmunerkrankungen sowie chronischen Entzündungen. Da ich selbst die Autoimmunkrankheit Hashimoto und div. Unverträglichkeiten habe, weiß ich, was es heißt, damit umgehen zu müssen.

Daher findest du in meinem Ernährungsmagazin zum einen Rezepte, die zuckerfrei, glutenfrei und milchfrei sind und zudem entzündungshemmend wirken, um deine Gesundheit zu unterstützen. Und zum anderen findest du viele Informationen und Wissenswertes rund um Autoimmunkrankheiten sowie chronische Erkrankungen und wie du mit Ernährung und entsprechender Bewegung, wieder zu mehr Wohlbefinden und Lebensqualität im Alltag kommst.

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