Wechseljahre und Autoimmunerkrankungen – Warum diese Lebensphase eine Herausforderung ist und wie du sie für deine Gesundheit nutzen kannst!
Viele Frauen erleben die Zeit der Wechseljahre als doppelte Belastung: Die Hormone fahren Achterbahn, dazu kommen diffuse Symptome wie Müdigkeit oder Stimmungsschwankungen. Und oft melden sich in dieser sensiblen Phase auch Autoimmunerkrankungen. Vielleicht kennst du dieses Gefühl gut. Ich möchte dir heute zeigen, was dabei in deinem Körper passiert, warum gerade die Perimenopause eine so entscheidende Rolle spielt und wie du dir diese Phase sogar als Chance zunutze machen kannst.
Inhalt
Was genau passiert in der Perimenopause?
Wenn Stress und Hormone an einem Strang ziehen
Hormone und Darm – warum beides Hand in Hand geht
Der Doppelhebel: Herausforderung und Chance
Was du jetzt konkret tun kannst
Fazit: Deine Chance für ein neues Gleichgewicht
Was genau passiert in der Perimenopause?
Die Perimenopause bzw. die Wechseljahre beginnen viel früher, als die meisten denken. Schon ab Mitte 30, manchmal auch erst Anfang 40. Dein Hormonhaushalt verändert sich. Dein Körper produziert langsam weniger Progesteron, während das Östrogen noch stark vorhanden ist. In dieser Übergangszeit versuchen Gehirn und Eierstöcke, miteinander im Takt zu bleiben, doch der Rhythmus wird unregelmäßig und auch den Zyklus. Dadurch fällt das Progesteron schon frühzeitig ab, während das Östrogen nicht einfach nur sinkt, sondern in Wellen schwankt: tiefe Täler und plötzliche Peaks. Genau diese Achterbahnfahrt erklärt die scheinbar mystischen Symptome und geben dir das Gefühl, dich selbst nicht wiederzuerkennen. (Mir ging es jedenfalls so.)
Das fühlt sich so unberechenbar an: Ohne das „beruhigende“ Progesteron können Schlaf, Stimmung und Stressresilienz wackeln. Östrogen-Peaks können Migräne, Brustspannen, Wassereinlagerungen oder stärkere Blutungen triggern; in Tiefphasen treten Hitzewallungen, Scheidentrockenheit, Ängstlichkeit oder “Gehirnnebel (Brain fog) auf. Dein Stoffwechsel reagiert sensibler auf Blutzucker-Schwankungen, die Haut verliert ihre Spannung, das Nervensystem ist reizbarer. Doch du bist nicht „zu empfindlich“, dein Körper verarbeitet echte, biochemische Veränderungen!
Es entsteht eine Östrogendominanz. Die Folgen können sein:
- PMS-Beschwerden wie Gereiztheit oder Unruhe 
- unruhiger Schlaf 
- vermehrte Wassereinlagerungen 
- zyklische Schwankungen, die dich aus dem Gleichgewicht bringen 
Progesteron wirkt normalerweise wie ein sanftes Gegengewicht: Es beruhigt dein Nervensystem, fördert erholsamen Schlaf und hat eine starke entzündungshemmende Wirkung. Wenn es fehlt, kann dein Körper das sofort spüren.
Die Perimenopause ist eine echte Umstellungsphase und das kommuniziert dir dein Körper, machmal mehr oder weniger laut.
Wenn Stress und Hormone an einem Strang ziehen
Wie du wahrscheinlich aus eigener Erfahrung weißt, spielt Stress nicht nur in den Wechseljahren eine zentrale Rolle. Progesteron und Cortisol, dein wichtigstes Stresshormon, entstehen nämlich aus demselben Grundbaustein. Wenn dein Körper ständig unter Stress steht, wird vermehrt Cortisol gebildet. Die natürliche Folge: Es bleibt weniger „Baumaterial“ für Progesteron übrig.
So entsteht eine Abwärtsspirale: dein Progesteron sinkt ab, die Balance zwischen Östrogen und Progesteron kippt. So entsteht die sogenannte Östrogendominanz. das führt in der Folge dazu, dass auch dein Darm und dein Immunsystem unter Druck geraten. Ein höher Östrogenspiegel kann das Immunsystem aktivieren.
Das Östrobolom: Ein unsichtbarer Helfer in den Wechseljahren
Das Östrobolom ist Teil deines Darmmikrobioms, der eine entscheidende Rolle für deinen Hormonhaushalt spielt. Stell dir vor, deine Darmbakterien sind kleine Recycler, die Östrogene, die dein Körper eigentlich ausscheiden wollte, wieder "aktivieren" können. Sie produzieren ein Enzym namens Beta-Glucuronidase, das diese gebundenen Östrogene spaltet und zurück in den Kreislauf schickt.
Gerade in den Wechseljahren, wenn die Eierstöcke weniger Östrogen produzieren, wird ein gut funktionierendes Östrobolom umso wichtiger. Es kann dabei helfen, den Östrogenspiegel auf einem stabileren Niveau zu halten und so typische Beschwerden wie Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen oder Schlafprobleme abzumildern. Ist das Östrobolom jedoch aus dem Gleichgewicht – zum Beispiel durch eine ungesunde Darmflora – kann es zu einem Ungleichgewicht kommen, das die Symptome verstärkt.
Eine entzündungsehmmende und darmfreundliche Ernährung ist also auch hier angeraten!
Hormone und Darm – warum beides Hand in Hand geht
Vielleicht fragst du dich, was dein Darm mit den Wechseljahren und Autoimmunerkrankungen zu tun haben soll. Die Antwort lautet sehr viel. Denn Hormone wie Östrogen und Progesteron beeinflussen die Stabilität deiner Darmschleimhaut und die Zusammensetzung deiner Darmflora (Stichwort Östrobolom).
- Sinkt Progesteron, verliert die Darmschleimhaut an Stabilität. 
- Sinkt zusätzlich Östrogen, geraten deine Darmbakterien aus dem Gleichgewicht. 
- Die Folge: Es entstehen stille Entzündungen, die gerne übersehen werden. 
Wenn die Darmwand durchlässiger wird, können Bakterien, Viren oder Giftstoffe leichter „hindurchschlüpfen“. Dein Immunsystem muss dadurch ständig auf Hochtouren arbeiten. Genau hier entstehen stille Entzündungen, die in Verbindung mit Autoimmunerkrankungen stehen.
Studien belegen, dass Frauen in den Wechseljahren deutlich häufiger neue Autoimmunerkrankungen entwickeln oder dass bestehende Erkrankungen an Dynamik gewinnen.
Das Östrobolom: Ein unsichtbarer Helfer in den Wechseljahren
Das Östrobolom ist Teil deines Darmmikrobioms, der eine entscheidende Rolle für deinen Hormonhaushalt spielt. Stell dir vor, deine Darmbakterien sind kleine Recycler, die Östrogene, die dein Körper eigentlich ausscheiden wollte, wieder "aktivieren" können. Sie produzieren ein Enzym namens Beta-Glucuronidase, das diese gebundenen Östrogene spaltet und zurück in den Kreislauf schickt.
Gerade in den Wechseljahren, wenn die Eierstöcke weniger Östrogen produzieren, wird ein gut funktionierendes Östrobolom umso wichtiger. Es kann dabei helfen, den Östrogenspiegel auf einem stabileren Niveau zu halten und so typische Beschwerden wie Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen oder Schlafprobleme abzumildern. Ist das Östrobolom jedoch aus dem Gleichgewicht – zum Beispiel durch eine ungesunde Darmflora – kann es zu einem Ungleichgewicht kommen, das die Symptome verstärkt.
Eine entzündungsehmmende und darmfreundliche Ernährung ist also auch hier angeraten!
Der Doppelhebel: Herausforderung und Chance
Die Perimenopause setzt dich also einem doppelten Hebel aus. Hormone destabilisieren den Darm und ein geschwächter Darm destabilisiert wiederum die Hormone. Kein Wunder also, dass Symptome gerade jetzt oft besonders diffus und schwer einzusortieren sind.
Und doch ist genau das die gute Nachricht: Weil alles so eng miteinander verbunden ist, kannst du mit gezielten Schritten gleich mehrere Systeme gleichzeitig positiv beeinflussen.
Was du jetzt konkret tun kannst
Du musst keine riesigen Veränderungen starten, schon kleine machbare Schritte helfen. Hier ein paar Beispiele, die du sofort in deinen Alltag einbauen kannst:
- Ernährung entzündungshemmend gestalten: Iss viel Gemüse, hochwertige Eiweiße, gesunde Fette und Ballaststoffe. Diese nähren deine Darmbakterien und beruhigen stille Entzündungen. 
- Bewegung regelmäßig einplanen: Moderate Bewegung wie Spaziergänge, Radfahren oder leichtes Krafttraining wirkt hormonregulierend und baut Stresshormone ab. 
- Schlafhygiene verbessern: Gehe möglichst zur gleichen Zeit ins Bett, gönne dir eine digitale Pause vor dem Schlafengehen und sorge für eine ruhige Schlafumgebung. 
- Stress bewusst regulieren: Kleine Rituale wie Atemübungen, Yoga, Meditation oder einfach ein Moment in der Natur können dein Nervensystem beruhigen. 
So baust du dir Stück für Stück eine stabile Basis auf, die deine Hormone, deinen Darm und dein Immunsystem gleichzeitig entlastet und stärkt.
Fazit: Deine Chance für ein neues Gleichgewicht
Die Wechseljahre und eine Autoimmunerkrankung gleichzeitig zu meistern, ist keine leichte Aufgabe. Aber sie können für dich auch ein Wendepunkt sein. Denn gerade jetzt hast du die Chance, deine Ernährung, deinen Lebensstil und deine Stressregulation so auszurichten, dass du langfristig mehr Energie, mehr Balance und mehr Wohlbefinden erlebst. Mit dem richtigen Wissen, Ernährung, Routinen und ggf. Therapie findest du wieder zu Stabilität, Klarheit und Energie.
Und das Wichtigste: Du bist damit nicht allein. Unterstützung ist da, und du musst diesen Weg nicht alleine gehen!
Wenn du dir Begleitung wünschst, buche dir gern ein Kennenlerngespräch. Gemeinsam finden wir deinen Weg, der zu dir und deinem Alltag passt. Melde dich gern bei mir!
Quellen:
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- Yurkovetsky Z, et al. Impact of the perimenopause and menopause on immunity. Annals of the New York Academy of Sciences. 2001;928:279-288. DOI 
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- Systematic Review der randomisierten Studien zu UPF Konsum und Gesundheits Outomes. Frontiers in Nutrition 2024: https://www.frontiersin.org/journals/nutrition/articles/10.3389/fnut.2024.1421728/full 
- Mein ausführlicher Artikel zur entzündungshemmenden Ernährung mit Nährstoffschwerpunkten und Praxistipps: https://www.ernaehrungsberatung-bei-autoimmunkrankheiten.de/ernaehrungsmagazin/was-ist-entzuendungshemmende-ernaehrung 
- Zinöcker M.K. & Lindseth I.A. (2018): The Western diet–microbiome-host interaction and its role in metabolic disease. Nutrients 10(3):365: https://www.mdpi.com/2072-6643/10/3/365 
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